Das ehemalige Siemensland Obersendling folgt städtebaulich sowie funktional van Eesterens Aufteilung der Grundfunktionen von Wohnen, Arbeit, Freizeit und Verkehr. Das Ergebnis ist ein Mosaik monofunktionaler Archipele, in dem sich die Bausteine in ihrer Homogenität gegenseitig voneinander abgrenzen. Es ist keine Orte, an die man sich begibt, um dort zu bleiben. Es sind Orte, die zum Medium einer bestimmten Funktion degradiert werden.
Unser erster Ansatz ist morphologisch, der zweite sinnbildlich. Zum einen sollen die verschiedenen Bausteine durch direkte Achsen physisch zusammengeführt werden. Zum anderen sollen die Funktionen überhöht werden, um angeschlagene Qualitäten wiederzubeleben. Die Kategorien Wohnen, Produktion, Freizeit und Verkehr sind unserer Ansicht nach voneinander abhängig und sollen zusammen Obersednling städtischer und egalitärer machen. Wir lesen den „Masterplan“ als Szenario in sechs Kapiteln, der einen städtebaulichen Rahmen für Obersendling beschreibt. Der Ausgang gilt jedoch als Ausblick, weil anzunehmen ist, dass Obersendling fortwährender Veränderung ausgesetzt sein wird.