Für die Grundrisse galt das Grundkonzept, die Bestandswände und -bäder weitestgehend zu erhalten und in den fünf Metern einen neuen Wohn- und Essbereich zu generieren.
Um das starre Konzept von kleinen Zwei- bis Dreizimmerwohnungen aufzulösen, entstehen Apartments bzw. Wohnungen, die einen geteilten Wohn- und Essbereich nutzen. Hierbei soll das klassische Wohnen aufgelockert und für befreundete Paare/Studenten/etc. eine zuschaltbare Maisonett-Gemeinschaftswohnung mit mehr Licht und Luft geschaffen werden.
Mittels einiger Recherche und Versuche konnte ein gemeinsames Recycling-Vorgehen für die drei Fassaden-Entwürfe gefunden werden. Hierbei wird versucht die bestehende Fassade mit ihrem Wandaufbau, den Fensteröffnungen und dem Putz zu wiederverwenden, indem man die Wandstücke und Stürze in ihren Dimensionen nach vorne holt und, wenn möglich, an gleicher Stelle platziert. Die fünf Meter werden hierfür in allen drei Entwürfen in einem Stützenraster konstruiert und schaffen zusammen mit neuen Grundrissen und diversen Gestaltungsentscheidungen ein neues Fassadenbild.
Die Ziegel-Wandstücke und Betonstürze aus der „hinteren“ Fassade werden nun mit ebenfalls in der Augustenstraße verwendeten Materialien „aufgefüllt“.
Hierfür werden die verwendeten Ziegel und Leichtbetonsteine aus umliegenden Gebäuden recycelt und die kompletten Mauerwerksstücke beim Herausschneiden mit einer dünnen Betonschicht hintergossen, um die Stabilität zu wahren.
In der Praxis sollen dann zu Beginn des Neubaus alle Bauteile nach Leistung und Tragfähigkeit sortiert und die Fassade nach statischen markanten Punkten analysiert werden, wodurch eine gewisse Hierarchie in der Fassadengestaltung entsteht. Die verschiedenen Steine, Ziegel, Mauerstücke und die alten Bauteile können oftmals aber nicht perfekt verbaut werden, weshalb hier bewusst die „Wunde“ gezeigt und mit Bauschutt und Dachziegeln gefüllt wird.
Die Modelle zum Projekt werden im Schaufenster von Carta Pura in der Schellingstraße 81 in 80799 München ausgestellt.