Ziel des Entwurfes ist die Nutzung der Hermitage zu erhalten und die Struktur den zeitgenössischen Ansprüchen anzupassen. Die Entwerferinnen ließen sich inspirieren von dem ambivalenten Charakter des Komplexes als heilige Stätte und Touristenattraktion. Im Kern strebten sie Religion als immaterielles Erbe samt materieller Ausdrücke zu erhalten. Zeitgleich soll der Zusammenhalt zwischen Christen und Nicht-Christen, Lokalen und Externen gestärkt werden.
Entwurfsspezifisch lag die größte Schwierigkeit in der fehlenden räumlichen Sichtbarkeit. Mit Hilfe der 5 Interventionen (Neubau und Umbau) wird dem entgegengewirkt.
Glockenturm. In der Wiedererrichtung des zerfallenen Glockenturms wurde historische Distanz durch das Abrücken der ursprünglichen Position erreicht. Die Turmüberreste, deren romanischer Ursprung mit dem Aufstreben der Comacini Meister verbunden sind, wurden wiederverwendet. Die größeren Eck- und Fenstersteine formen im Neubau die romanischen Geometrien nach.
Äußere Narthex. In der Bautradition gilt der Narthex der Kirchengemeinschaft als zentraler Treffpunkt. Die Entwerferinnen bedienen sich der Idee des Zusammenkommens und inkludieren Christen sowie Touristen. Hierzu wurde ein Modul erstellt, die mit der Konnotation des griechischen Kreuzes bzw. mathematischen Plus arbeitet und bildlich Inklusion festhält.
Kloster. Die Kreuzung zweier bedeutsamer Pilgerrouten in nahe Civates suggierte die Nutzung des Klosters als Pilgerstätte.
Mit Hilfe dieser 5 Intervention soll dem Kloster ein rechtmäßiger Platz in der Fachwelt und Gesellschaft geboten werden.