Um diese Struktur zu entwickeln, sollte ein bekannter Vorfertigungsbaustoff so manipuliert werden, dass die Konstruktion selbst zu Architektur werden kann. Für diesen Entwurf wurde das Material Brettsperrholz zugeteilt.
Da BSP-Platten in nahezu jede Form geschnitten werden können entschieden wir uns dazu ein experimentelles Stecksystem zu entwickeln, dass alle horizontalen und vertikalen Verbindungen in einem Knoten löst. Je nach Position in der Struktur wird der Knoten entsprechend ausformuliert. Der obere Baukörper aus Holz konnte daher komplett aus diesem einen Knoten heraus entwickelt werden und steckt in einem Zweigeschossigem Betonsockel.
Erst eine Nutzung macht aus der Struktur ein Gebäude. Als ein mögliches erstes Leben wurde ein gemeinschaftliches Wohnkonzept entwickelt.
Durch die zunehmende Digitalisierung unseres Alltags verbringen wir immer mehr Zeit zuhause. In diesem experimentellen Wohnungsgrundriss wollten wir daher eine Möglichkeit, die zufälligen Begegnungen im öffentlichen Raum der Stadt in die traditionell sehr geschlossenen Wohnungen bringen.
Im Gegensatz zu traditionellen Wohngemeinschaften haben wir aber nicht privat Zimmer um einen öffentlichen Raum versammelt. Vielmehr wollten wir Wohnungen so konzipieren, dass die Raumsequenz des Privaten von einem semi-öffentlichen Flur der Gemeinschaft durchschnitten wird. In langen Homeoffice Tagen können so beim Weg durch die eigene Wohnung kurze Begegnungen entstehen, die gegen Einsamkeit helfen und das soziale Leben verstärken.