Unser erster öffentlicher Raum war der Skatepark im Hirschgarten. Er ist ein sehr lebendiger Ort für Skaterinnen und Skater jeden Alters und jeder Herkunft, aber angesichts des starken Regens war er ein völlig verlassener städtischer Raum. Die Oberflächen waren spielerisch und inspirierten uns, das auch zu tun. Wir bewegten uns frei und fühlten uns, als seien unsere Füße die Räder der Skateboards, die sich so sanft über die Oberfläche bewegten, als kannten sie keinen anderen Weg. Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt des Skateparks war die überraschende Akustik eines bestimmten gewölbten Teils des Skateparks. Sicherlich war es nicht das erste Mal, dass wir mit Klang experimentieren konnten, aber der zusätzliche Effekt des Echos machte es zu einem vollkommenen Erlebnis. Unser zweiter öffentlicher Raum war der Gärtnerplatz, der ein eher kleine, kostbare grüne Oase im Zentrum der Stadt, an die wir uns alle gern erinnern. Im Gegensatz zu unseren früheren Begegnungen mit Räumen brauchten oder wollten wir nicht die Zeit, sie zu begreifen und über mögliche Wege nachzudenken, wie wir unsere Körper in die Szenerie integrieren können, sondern wir probierten die Dinge sofort aus und waren außergewöhnlich schnell fertig. Hinsichtlich unseres letzten Zieles waren wir uns noch immer nicht sicher, wohin wir gehen sollten, wir hatten eine Menge Ideen, aber nichts entsprach wirklich unseren Erwartungen. Am Ende sahen wir zufällig den Sankt-Jakobs-Platz von dort aus, wo wir standen, und erinnerten uns spontan an unsere letzte Begegnung mit dem Platz, und es fühlte sich einfach so richtig an, dorthin zu gehen, es war genau dieses Gefühl, das wir suchten. Als wir dort ankamen, wurden wir von dem Spielplatz begrüßt und handelten entsprechend den Möglichkeiten, die er uns bot. Als wir die verschiedenen Spielmodi wiederentdeckten, wurde uns etwas klar – der ganze Tag verging, ohne dass wir bis zum Ende so gut wie keine Menschen begegnet sind. Wir fühlten uns leicht beobachtet, aber da wir den Raum konventionell nutzten, fielen wir trotz unseres Alters, der Geräusche, die wir machten, oder der Tatsache, dass immer einer von uns die Bewegungen der anderen aufnahm, überhaupt nicht auf. In diesem Moment spielten wir wirklich ohne jede Einschränkung, es war reine Freiheit, Vertrauen und rohe, ehrliche Gefühle.
DILEMMATA II
Marco MagliozziAnela DumonjićMilan WagnerProfessurNachhaltige Entwicklung von Stadt und Land
Seminararbeit