Die zweischalige Kuppel ist ein bemerkenswertes Beispiel für eine frühe Betonkonstruktion im süddeutschen Raum. Sie zeugt von der rasch voranschreitenden Entwicklung der Bautechnik seit dem 19. Jahrhundert.
Eine räumliche statische Berechnung, die bauzeitlich noch nicht möglich war, zeigt, dass das Gewicht der Laterne radiale Zugkräfte bereits nahe des Scheitels hervorruft. Diese können von dem unbewehrten Beton nicht übertragen werden. Vertikale Risse über die gesamte Konstruktionshöhe sind die Folge. 1933 wurde die innere Kuppelschale daher mit Eisenbeton verstärkt und die Laterne auf ebendieser abgelastet.
Bei der kürzlich abgeschossenen Instandsetzung wurde im Zuge der Dachneueindeckung auch eine Verstärkung der Außenkuppel durchgeführt.
Veröffentlichungen zum Thema:
Kock, Ulises (2018): Die doppelschalige Betonkuppel von St. Ursula in München. Instandsetzungsgeschichte und Tragverhalten. Bachelorarbeit. TUM. Lehrstuhl für Tragwerksplanung.
Tutsch, Joram; Rehm, Jörg: Die Vierungskuppel von St. Ursula in München. mediaTUM
Rehm, Jörg (2018): The first concrete dome in Germany? A church building using modern techniques. In: Building knowledge, constructing histories. Proceedings 6ICCH, Brussels, Belgium, July 9-13, 2018. S. 175–181.
Die Vierungskuppel von St. Ursula, München
Joram TutschPublikationProfessurTragwerksplanung
Forschungsarbeit