Die Kleinstadt Marbach am Neckar ist als Geburtsort des Dichters Friedrich Schiller zu einen der wichtigsten Literaturstandorte Deutschlands geworden. Ihr Literaturpark wird gefasst durch das Schiller-Nationalmuseum, dem Deutschen Literaturarchiv und dem Literaturmuseum der Moderne. An genau diesem Ort soll somit ein Archiv vorgesehen werden, welcher die Moderne nun auch in ihrer archivischen Entwicklung repräsentieren soll: Ein Speicher, in dem auch Digitale Archivalien vorbereitet, verarbeitet und an die nächsten Generationen überliefert werden können.
Im direkten Anschluss an dem Literaturpark befindet sich das in die Jahre gekommene Stadtbad. Das Hermann-Zanker-Bad aus den 60ern soll seit längerem abgerissen und umgesiedelt werden, um Platz zu schaffen für einen neuen Baustein des Literaturparks. Für den architektonischen Ansatz sollte aber dieser städtische Baustein aus der Zeit der zweiten Moderne für einen Bau der Vergangenheitsbewahrung nicht abgerissen werden, sondern viel eher zur Aufgabe des Archivs dazu betrachtet werden.
Somit konzentriert sich die Architektur auf die Aufgabe des Bewahrens: Einmal das Bewahren des Alten, in Form eines Erhalts und Umbaus der Schwimmhalle zu dem Öffentlichkeitsbereich des Archivbaus und einmal das Bewahren des Neuen, in Form eines digitalen arbeitenden Speichers als Arbeitsbereich des Archivbaus.
Diese Pendants werden durch einen Erschließungssockel zusammengefügt und spannen mit dem zwischenliegenden Ruhepol einen Ort des Rückzugs, der Konzentration und des Verweilens auf inmitten des neuen grünen Stadtraumes.
Ein zeitgenössischer Schriftenspeicher
Simone Ianzano
ProfessurRaumkunst und Lichtgestaltung
Projektarbeit