Mit den zehn Thesen unseres Manifestes, die sich an „Baldham“, die Bewohnerinnen und Bewohner, aber nicht zuletzt auch an uns selbst richten, wollen wir Baldham zu einem zukunftsfähigen Ort in der Peripherie Münchens machen, der seine Lage als Chance sieht, sich aber nicht länger in Passivität ausruhen kann.
Baldham muss sich seine Städtigkeit eingestehen, es ist schon lange keine dörfliche Wohnsiedlung mehr und schon sehr alte Bebauungspläne zeigen Versuche attraktive Stadträume zu schaffen, die mit der Zeit wortwörtlich überrollt wurden. Diese gilt es zu identifizieren und wiederzubeleben. So kann sich baulich ein Netz der Subzentren bilden, das die menschliche Interaktion fördert und dadurch Gemeinschaft stärkt. Hier setzen wir mit unseren Projekt an, dass ein spannungsvoll-dynamisches Gerüst für vielfältige Maßnahmen im Bereich von Wohnraum-Nachverdichtung bis Kulturoffensive darstellt. Wir glauben fest daran, dass dies in der vernetzten Welt des Anthropozäns die entscheidende Grundlage für ein resilientes Baldham der Zukunft ist.
1. Wir stärken den Polyzentrismus und heben die Subzentren hervor.
2. Wir wollen mittels kultureller Nachverdichtung die Identifizierung der Bürger:innen mit dem Ort anregen.
3. Wir wollen die Gemeinschaftsbildung vor Ort katalysieren.
4. Wir wollen aus Bewohnern und Bewohnerinnen einer Trabantenstadt, bewusste Bürger:innen Baldhams machen und an die Verbindung dessen mit Rechten und Pflichten erinnern.
5. Es gibt keine soziale Gerechtigkeit ohne Umweltgerechtigkeit.
6. Wir wollen keinen Ersatzneubau in Baldham mehr. Bestand muss genutzt werden und jeder Neubau einerseits Kriterien der Klimaneutralität und Kreislauffähigkeit erfüllen und andererseits gesamtgesellschaftlichen Mehrwert generieren. Der öffentliche Raum soll nicht länger unhinterfragt zu großen Teilen dem Parken von Privatobjekten geopfert werden, sondern egalitär nutzbar sein.
7. Wir wollen die Bürger:innen Baldhams zu mehr Partizpation an der Entwicklung sowie im alltäglichen Zusammenleben animieren. Partizipation fordert und fördert
8. Die Subzentren sollen in erster Instanz Ziele sein und umgekehrt Ausgangspunkte der Transformation - politisch, privat, öffentlich.
9. Wir implantieren architektonische Elemente als identitätsstiftende Faktoren ohne planerische Arroganz.
10. Die Interventionen müssen in ihrer Architektur langweilig genug für den Alltag und besonders genug für den Festtag sein.
Die Thesen werden konstant überprüft, angezweifelt erweitert und verändert.
Slideshow zeigt Auszug aus der Arbeit.
