Am Kolumbusplatz befindet sich eine ungenutzte Bahnunterführung, die ehemals der Buslinie 58 als Haltestelle diente. Die Umgebung ist sehr städtisch geprägt und es überlagern sich verschiedenste Infrastrukturen, wie die gleise einer Güterzugstrecke, eine Straße und die U-Bahn Station Kolumbusplatz. Trotz der lebhaften Lage erzeugt der Raum unter der Brücke, geschützt durch zwei riesige Betonpfeiler und vereinzelten Bäumen, einen Ruhemoment.
Ist es also möglich diesen Ort für einen bestimmten Zeitraum neu zu denken, ihn einer Transformation zu unterziehen, durch die Passanten des Raumes, ihre Anwohner, aber auch ihre „Bewohner“ den Ort neu erleben können?
Das Ziel des Projektes “Vorhang auf Giesing!” war es ein Experiment zu wagen und sich genau diesem Ort und seinen Bedingungen anzunehmen.
Eine Vorhanginstallation soll mittels der Methoden des Transfers, der Kollision und der Imagination diese neue Atmosphäre erschaffen. Ein großer, weißer Vorhang, gewöhnlich als elegantes Accessoire, kollidiert mit einem übrig gebliebenen oder sogar aufgegebenen Ort. Das Konzept versucht die Umgebung neu zu ordnen, indem der Vorhang die Unterführung in einen gefassten Raum verwandelt und sich von der Umgebung abschottet. Als Material wird dabei ein herkömmliches Gerüstschutznetz aus der Bauindustrie zweck entfremdet.
Zusätzlich wurde eine 11-tägiges Festival organisiert, das vor allem jungen Münchner Künstler*innen eine Bühne bietet und für alle Gäste kostenlos besucht werden konnte. Dabei passte sich das Erscheinungsbild des Vorhangs den spezifischen Nutzungen an.
