Dieser Entwurf betrachtet das an der Hauptverkehrsachse „Rosenheimer Straße“ gelegene Grundstück im Münchener Stadtteil Ramersdorf. Auf dem von Straßen eingekesselten und ehemaligen Gelände der Tramwendeschleife schlägt der Entwurf einen markanten Turm als Bauvolumen vor. Ein neues Tor zur Stadt München. Das abgeschnittene Grundstück mit schützenswerten Bestandsbauten und Baumbeständen wird mit Hilfe eines Tunnels und einer Fahrradbrücke an die umgebenen Stadtteile angeschlossen und somit städtebaulich wiederbelebt.
Der Tunnel bildet des Weiteren einen direkten Zugang zur sich im Erdgeschoss befindenden Markthalle und der darüber gelegenen Sportanlage. Diese öffentlichen Nutzungen sollen dem nahezu ausgestorbenen Stadtteil Ramersdorf ein neues soziales und logistisches Zentrum bieten. Das Wohnen am Stadtrand soll auch damit attraktiver gestaltet werden. Im obersten Teil des Turmes werden Wohnungsnutzungen vorgesehen. Die Typologien variieren zwischen klassischen Maisonette-Wohnungen verschiedener Größen und kollektiven Wohnideen. Außenraum, Arbeits- sowie Gemeinschaftsflächen werden ebenfalls durchgehend untergebracht. Jedoch sind alle Nutzungen nicht von unendlicher Dauer. Bei einer zukünftigen Reaktivierung der Tramanlage ist eine Haltestelle im unteren Gebäudeteil vorgesehen.
Auch der obere Gebäudeteil beweist durch seine hohen Geschossdecken Transformierbarkeitseigenschaften. Die beständige und primäre Struktur ist als leistungsstarke Delta-Beam Konstruktion ausgeführt, um einen transformierbaren Rahmen für verschiedenste erste und zukünftige Nutzungen zu bilden. Eine Kombination aus Stahlbetonstützen, Spezialträgern aus Stahl und Betonfertigteildecken bilden hier die statische und doppelgeschossige Infrastruktur. Innerhalb dieser dauerhaften Infrastruktur besteht die Möglichkeit, an die Nutzungen angepasste Holzeinbauten zu installieren. Diese können bei einer zukünftigen Nutzungsänderung verdichtet, demontiert oder umgewandelt werden.