Die in diesem Entwurf betrachteten Referenzlandschaften sind Vik in Island und Utrecht in den Niederlanden. Wir wollen von der Holländischen Offenheit und der damit einhergehenden Zugänglichkeit der Landschaft lernen und selbstverständlich erscheinende Begegnungsorte wie in Island schaffen.
Suburbane Landschaften in Süddeutschland sind häufig auf motorisierten Verkehr ausgelegt. Ein Individuum, das sich durch die Landschaft bewegt, findet kaum Orientierung oder geeignete Wegestrukturen vor. Aus diesem Defizit heraus wollen wir durch die Erschließung und Vernetzung der Siedlungsstrukturen und Landschaftselemente mit Fahrradstraßen einen Zugang zu den Landschaften bei Heilbronn und Nürnberg ermöglichen. Durch die Aktivierung und Transformation der daran liegenden land- und forstwirtschaftlichen Flächen soll eine Plattform für Aktivität und Begegnung geschaffen werden. Diese Strategie führt zu sehr unterschiedlichen Ausprägungen.
In Heilbronn wird der Landschaftsraum Neckarbecken verbunden mit den Siedlungen im Westen, im Verlauf der Fahrradstraßen werden in der bislang strukturarmen Agrarlandschaft Gehölzstrukturen, Gemeindeflächen und Beweidung in verschiedenen Ausprägungen und Größenordnungen implementiert. Das Projektgebiet bei Nürnberg dagegen ist durch den Lorenzer Wald geprägt, ein forstwirtschaftlich genutzter Kiefernwald, der lediglich durch Autobahnen unterbrochen wird. Der Entwurf fügt dem sogenannten „Steckerleswald“ einen neuen landschaftlichen Charakter hinzu durch das Roden von Lichtungen und deren Rekultivierung zur extensiv genutzten Heide.
Landschaft bewegt zum Innehalten
Anne RötteleProfessurLandschaftsarchitektur regionaler Freiräume
Projektarbeit